Anfänger / Hardware-Auswahl / ECC?


zipara

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Hallo zusammen,

 

ich betreibe seit 2 Jahren eine Synology DS118, welche mein erster NAS ist und nun nicht mehr für meine Vorhaben ausreicht. Da ich gerne weg möchte von fertigen Herstellersystemen habe ich ein wenig zu NAS Betriebssystemen recherchiert und bin bei Unraid hängen geblieben, da es mir relativ einfach und übersichtlich erscheint. Somit scheint es für einen interessierten Anfänger wie mich am geeignetsten. (Ich komme nicht aus dem IT-Sektor und entschuldige mich jetzt schon für „dumme“ Fragen)

 

Meine Anforderungen an einen Home-Server sind folgende:

- bezahlbares System, gerne erweiterungsfähig

- möglichst geringer Stromverbrauch

- möglichst hohe Sicherheit gegen Datenverlust (auch wenn ich halbwegs regelmäßig Backups auf externen Festplatten erstelle)

- möglichst hohe Sicherheit gegen Cyberangriffe und Malware (habe wenig Ahnung hiervon, bin jedoch stets misstrauisch und vorsichtig)

- folgende Funktionen möchte ich aktuell nutzen: NAS, Nextcloud, PiHole, Mail Server, Synchronisationsaufgaben, evtl. VMs (habe noch nicht so ganz verstanden, was man damit alles machen kann)

- folgende Funktionen kommen in Zukunft evtl. dazu: Website hosten, mehr VMs, Smarthome-Funktionen

 

Ich habe aktuell bis auf eine Seagate Ironwolf 4TB keine verwendbaren Komponenten und müsste alles neu/gebraucht beschaffen. Nach ein wenig stöbern im Forum habe ich festgestellt, das es scheinbar gar nicht so leicht wird die Komponenten zu beschaffen, da sie zum Teil nicht mehr neu zu bekommen sind. Besonders das Thema ECC wirft bei aktuell Fragen auf, da ich nicht wirklich beurteilen kann, ob ich es für die Sicherheit meiner Daten benötige (meine DS118 hat aktuell auch keinen ECC RAM, bis jetzt ist mir nichts abhanden gekommen). CPU-technisch würde mein laienhaftes Halbwissen aktuell zu einem i3-9100 tendieren. Nach dem, was ich hier im Forum gelesen habe, würde für meinen Fall dann neben der ECC-Unterstützung auch ein Board mit 2xM.2 Sinn machen, um die Gefahr von Datenverlust im Cache zu minimieren. Diese Anforderungen schränken dann die Mainboard-Suche auf das „Gigabyte C246M-WU4“ ein, welches gebraucht sportliche 350€ kosten soll. Insgesamt wäre ich dann mit Mainboard, CPU, ECC RAM, Gehäuse, 2x SSD, USB-Stick, Unraid-Lizenz, Netzteil und zusätzlicher HDD bei knapp 1000€. Da ich meine Anforderungen, bis auf den Punkt Datensicherheit als relativ gering einschätzen würde, stelle ich mir die Frage ob ein brauchbarer Unraid-NAS wirklich über 1000€ kosten muss? Falls ja, würde ich evtl. über eine gebrauchte Synology DS720+ nachdenken, welche meine Wünsche vllt. noch zum Teil erfüllt.

 

Da ich aktuell durch die aufgefassten Infos ein wenig verunsichert bin, würde ich mich sehr freuen, wenn jemand mal seine Meinung zu dem oben genannten äußern und mich ein wenig beraten könnte. Ich bin über jede Hilfe sehr dankbar!

Vielen Dank!

 

Grüße

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Hallo @zipara

 

Vorab: Da ich nicht erkennen kann, wie tiefgehende Deine Hardwarekentnisse sind schreibe ich hier auch ein paar Selbstverständlichkeiten.

Bitet verzeih, falls diverse Punkte Dir schon bekannt sind. (Die Vergangenheit zeigt, daß in Sachen ECC etwas mehr Wissen nicht schaden kann)

 

35 minutes ago, zipara said:

Meine Anforderungen an einen Home-Server sind folgende:

- bezahlbares System, gerne erweiterungsfähig

Bezahlbar hat auch etwas mit dem Geldbeutel zu tun.

Wenn man gebrauchte Ware nimmt, auf Luxus wie ECC und so verzichtet, nicht unbedingt superviel Platz oder Geschwindigkeit haben und nicht unbedingt das letzte Watt einsparen will, kann man recht preisgünstig etwas für unraid zusammen stellen oder gar aus vorhandener Ware aufbauen und später vielleicht ergänzen.

 

35 minutes ago, zipara said:

- möglichst geringer Stromverbrauch

Wenn es sehr sparsam werden soll, grenzt das die Hardwareauswahl ein. Und da viele User sowas suchen und wir in der aktuellen geopolitischen und geologistischen Situation stecken, ist seit einiger Zeit und auch auf nähere Zukunft hin  hier mir einem höheren Preis und längerer Lieferzeit zu rechnen.

 

35 minutes ago, zipara said:

- möglichst hohe Sicherheit gegen Datenverlust (auch wenn ich halbwegs regelmäßig Backups auf externen Festplatten erstelle)

Wenn Du damit ECC, maximale Parität und auch gesicherten Cache meinst, geht das auch ins Geld.

 

35 minutes ago, zipara said:

- möglichst hohe Sicherheit gegen Cyberangriffe und Malware (habe wenig Ahnung hiervon, bin jedoch stets misstrauisch und vorsichtig)

Das ist eine Sache der Software und Backups. Da kann die Hardware nur in so fern helfen, als dass Du alle Datenkabel zum Sever trennst. :)

Gegen mögliche und bisher unentdeckte Lücken kann hardwaretechnisch eigentlich nichts helfen.

 

35 minutes ago, zipara said:

- folgende Funktionen möchte ich aktuell nutzen: NAS, Nextcloud, PiHole, Mail Server, Synchronisationsaufgaben, evtl. VMs (habe noch nicht so ganz verstanden, was man damit alles machen kann)

Mit einer VM kann man (fast) alles machen, was man auch mit einem eigenen PC machen kann. Es ist eben ein PC, der eben nur virtuall existiert.

 

35 minutes ago, zipara said:

- folgende Funktionen kommen in Zukunft evtl. dazu: Website hosten, mehr VMs, Smarthome-Funktionen

Wenn Du Sicherheit gegen Zugriffe von aussen willst, aber einr Webseite auf der Maschine hosten willst, sehe ich da schon ein paar Risiken.

 

35 minutes ago, zipara said:

Ich habe aktuell bis auf eine Seagate Ironwolf 4TB keine verwendbaren Komponenten und müsste alles neu/gebraucht beschaffen.

Bei unraid muss man nicht zwingend Server/NAS Festplatten verwenden.

Man kann bis zu 28-2 beliebige Festplatten ins Array packen. Nur ist die Quadratur des Kreises nicht moeglich:

Je mehr Devices, desto weniger Stromsparend wird es.

 

35 minutes ago, zipara said:

Nach ein wenig stöbern im Forum habe ich festgestellt, das es scheinbar gar nicht so leicht wird die Komponenten zu beschaffen, da sie zum Teil nicht mehr neu zu bekommen sind.

Die gerne empfohlenen Komponenten sind eben etwas älter, dafür aber auch gut getestet. Aber ja, ich musste für meien W480 Hardware einigen Aufwand und Kosten in Kauf nehmen.

 

35 minutes ago, zipara said:

Besonders das Thema ECC wirft bei aktuell Fragen auf, da ich nicht wirklich beurteilen kann, ob ich es für die Sicherheit meiner Daten benötige

Tja, RAM ECC wird erst interessant, wenn man eben Fehler im RAM hat. Wenn man den RAM anfangs sehr ausgiebig testet und dabei keine Fehler findet, kann man davon ausgehen, dass der RAM auch längerfristig keine Fehler zeigen wird.

Aber es kann dennoch immer etwas schief gehen und dann würde ein simpler Bitfehler im RAM durch ECC schon entdeckt.

Die Entscheidung kann Dir niemand abnehmen.

Ich habe Jahrelang meine WindowsFileserver ohen ECC RAM betrieben. Dafür hat jede meiner (mir wichtigen) ateien eine Checksumme in einer Datei und ab und zu prüfe ich die Dateien anhand der Checksummen gegen. Das mache ich auf dem Hauptserver und meinem Backupsystem mit Raid5/6 sporadisch, was bei den schnellen Raidarrays auch gut geht (in ca. 1 Woche habe ich alle Daten durchgetestet ca. 350TB).

Wenn ein RAM oder BitRot Problem da meien Daten angreift, würden Diskrepanzen auffallen. Somit war ECC dort weniger wichtig.

In meinem unraidSystem (welches den Hauptsever ersetzen soll) setze ich nun ECC Ram ein, weil ich mehr als nur Fileserver/NAS Tätigkeiten darauf nutzen will und es aufgrund der anderen Arraystruktur auch langsamer von den Platten liest. Ich habe es noch nicht getan, aber schätze ein Volltest aller Dateien würde wohl so 2-4 Wochen dauern. Somit werde ich den Volltest aller relevanten Dateien seltener durchführen und ein RAMproblem würde anahand eines solchens Tests viel später auffallen und kännte in der Zwischenzeit viel mehr Schaden anrichten. Deshalb hier nun ECC Ram.

 

35 minutes ago, zipara said:

CPU-technisch würde mein laienhaftes Halbwissen aktuell zu einem i3-9100 tendieren.

Die I3-8xxx und I3-9xxx sind wegen ihrer ECC fähigkeit bei akzeptablem Preis interessant. Dazu braucht man dann aber auch ein ECC geeignetes Mainboard und pasende Speichermodule.

Wenn Du kein ECC brauchst/willst, kann es auch gerne etwas anderes sein.

35 minutes ago, zipara said:

Nach dem, was ich hier im Forum gelesen habe, würde für meinen Fall dann neben der ECC-Unterstützung auch ein Board mit 2xM.2 Sinn machen, um die Gefahr von Datenverlust im Cache zu minimieren.

Falls ein Biard keine 2x M.2 hat, kann man eine M.2 SSD auch mit einem simpen Adapter in einem PCIe Slot betreiben. Das kostet in der Regel keinen extra Strom, aber eben einen PCIe Slot.

 

35 minutes ago, zipara said:

Diese Anforderungen schränken dann die Mainboard-Suche auf das „Gigabyte C246M-WU4“ ein, welches gebraucht sportliche 350€ kosten soll.

neu übrigens auch so ungefär:

https://www.amazon.de/Gigabyte-C246M-WU4-Support-2xPCIEx16-Motherboard/dp/B07PDNRSWB

Ja, hier kommt eben der Punkt von oben zum Tragen: Sparsame Hardware suchen viele und deshalb sidn die Preise eben 'sportlich'

 

35 minutes ago, zipara said:

Insgesamt wäre ich dann mit Mainboard, CPU, ECC RAM, Gehäuse, 2x SSD, USB-Stick, Unraid-Lizenz, Netzteil und zusätzlicher HDD bei knapp 1000€.

Tja, nicht billig, wenn man in allen Punkten das Maximum will. Bei "nur" 1000Euro hast Du aber schon einige Abstriche gemacht.

Wieviel HDD Kapazität willst Du denn?

Wieviel RAM Kapazität willst Du denn?

Wieviel SSD-Kapazität willst Du denn?

Nur mal gaaanz grob: 350 Euro Board, 100Euro I3-9100; 110 Euro effizientes Netzteil, 100 Euro SSD1 (ca. 1TB), 100 Euro SSD2 (ca. 1TB), 59 Dollar kleinste Unraid Lizenz, 100 Euro zweite HDD da sind wir schon irgendwo um 900 Euro  ohne RAM, Gehäuse, Kabel, etc...

 

35 minutes ago, zipara said:

Da ich meine Anforderungen, bis auf den Punkt Datensicherheit als relativ gering einschätzen würde, stelle ich mir die Frage ob ein brauchbarer Unraid-NAS wirklich über 1000€ kosten muss?

Wenn Du Abstriche machen kannst und eben nicht das jeweilige Maximum haben willst, kannst Du die gleiche Funktionalität für weniger Geld bekommen.

Klar, das Geld, das man anfangs spart geht später vielleicht an Stromkosten oder Erweiterung drauf. Dafür kommt man anfangs günstiger weg.

 

35 minutes ago, zipara said:

Falls ja, würde ich evtl. über eine gebrauchte Synology DS720+ nachdenken, welche meine Wünsche vllt. noch zum Teil erfüllt.

Auch diese Entscheidung wird Dir niemand abnehmen.

 

35 minutes ago, zipara said:

Da ich aktuell durch die aufgefassten Infos ein wenig verunsichert bin, würde ich mich sehr freuen, wenn jemand mal seine Meinung zu dem oben genannten äußern und mich ein wenig beraten könnte. Ich bin über jede Hilfe sehr dankbar!

 

Meine persönliche Meinung (aufgrund gerade getätigtem sehr kostenintensivem Aufbau eines unraidsystemes):

Fang nicht gleich mit dem Maximum an, wenn Du unsicher bist, ob es überhaupt etwas für Dich ist und es evtl. gar nicht so HighSpec sein muß.

Bastele Dir etwas auch günstigen+gebrauchten Teilen zusammen, teste es ausgiebig und verbesere es an den Stellen, an denen es etwas bringt.

Wenn Du dann meinst, daß unraid das Ding für Dich ist, kannst Du immer noch in die Vollen gehen, wenn die Preise besser aussehen oder die Verfügbarkeit besser ist.

 

Beispielsweise könnte in 1-2 Jahren die Unterstützung von AlderLake +W680 Boards vielleicht in unraid so gut sein, daß man genau das haben will.

Leider ist das aber auch Glaskugelgucken und keine gesicherte Erkenntniss

.

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Das Problem ist halt daß immer das "Bestmögliche" empfohlen wird.

Wer neben den Backups seiner Daten auch regelmäßige Backups seiner Systemdateien macht kann auf einen mirrored Cache verzichten.

Wenn er damit leben kann daß Daten eines mit Cachefunktionalität versehenen Shares dann halt weg sind, seit dem Zeitpunkt als der Cache zuletzt auf den Share geschrieben hat.

Damit ist gemeint, es kann schon mal sein daß sich der Cache verabschiedet, ob nun BTRFS (Dateisystem) oder auch die Hardware selbst.

 

Die Sache mit ECC ist wohl eine Glaubensfrage.

Ob das nun gut oder schlecht ist sei mal dahingestellt. Defacto ist aktuell imho gar kein Mainboard mit i3 und ecc Support zu bekommen.

Wenn dann müsste man gebraucht schauen. 

Ich habe mich irgendwann für ecc entschieden, allerdings weiß ich grade selbst nicht wie sich ein defekt an einem laufenden System auswirken würde.

Wie würde ich denn überhaupt benachrichtigt unter unraid? Keine Ahnung.

 

Deine Anforderung "möglichst hohe Sicherheit" beißt sich mit Selfhosting von Homepage und mail server.

Dazu muss man sich wohl ziemlich gut auskennen. Das ist aber Dein Problem.

 

Würde ich aktuell bauen dann würde ich wohl so etwas bauen:

https://geizhals.de/?cat=WL-2453616

Gehäuse sind Geschmacksache, musst Du selbst wissen.

 

 

 

  • Like 1
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1 hour ago, MartinG said:

Defacto ist aktuell imho gar kein Mainboard mit i3 und ecc Support zu bekommen.

Diese Situation ist schlecht, aber nicht Hoffnungslos:

https://www.amazon.de/Gigabyte-C246M-WU4-Support-2xPCIEx16-Motherboard/dp/B07PDNRSWB/ref=sr_1_2?__mk_de_DE=ÅMÅŽÕÑ&crid=GZRPLUD9TD3W&keywords=c246+m-wu4&qid=1647804877&sprefix=c246+m-wu4%2Caps%2C85&sr=8-2
239,xx Euro (incl. Importgebuehren)
Angeblich "Auf Lager"
Verkauf und Versand durch Amazon US.

https://geizhals.de/gigabyte-c246m-wu4-a2019282.html
Besonderheiten: ... ECC-Unterstützung, ...

https://www.gigabyte.com/Enterprise/Server-Motherboard/C246M-WU4-rev-1x#kf

 

CPU Support list:
https://download.gigabyte.com/FileList/Document/server_cpu_support_c246m-wu4_200303.pdf?v=3cbb372f716836c75cbdcef62caeb8bc
Laut Liste wird I3-9100 unterstuetzt

 

Memory Support List:
https://download.gigabyte.com/FileList/Memory/server_memory_c246m-wu4_20191212.pdf?v=7d7af18a11f300f6bd080a47cbbbd5e4
Laut Liste werden ECC Module unterstuetzt.

 

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  • 2 weeks later...

Hallo @DataCollector,

 

vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Ich habe nochmal eine Weile über das "Unraid-Projekt" nachgedacht, und bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich vorerst bei meiner Synology DS118 bleiben werde. Ich werde die Harware-Verfügbarkeit weiter im Auge behalten und zu einem besseren Zeitpunkt auf ein Unraid-System umsteigen.

 

Außerdem werde ich aus Gründen der Sicherheit eher bei einem Fernzugriff über VPN bleiben und Mailserver und Webseite evtl. anders lösen.

 

Wie kommt es, dass bei Unraid nicht zwingend NAS-Festplatten erforderlich sind? Generell sind diese doch haltbarer und für den Dauerbetrieb besser geeignet? Übrigens sollte ich mit 2x 4TB im RAID auskommen.

 

Bezüglich ECC-RAM bin ich mir immernoch nicht ganz sicher, finde deinen Ansatz mit den Prüfsummen aber sehr interessant. Leider weiß ich nicht wie man soetwas umsetzt, hast du evtl. einen Tipp/Link o.ä. für mich?

 

@MartinG Die Frage wie genau ein RAM-Fehler bei ECC auffällt finde auch interessant, gibt es hier im Forum Fälle, wo bei Nutzern Datenverlust durch defekten RAM aufgetreten ist?

 

Generell würde ich bei der Erstanschaffung eher etwas höher ansetzen, erfahrungsgemäß hab ich mich immer geärgert wenn ich bei solchen Sachen gespart habe...

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1 hour ago, zipara said:

Wie kommt es, dass bei Unraid nicht zwingend NAS-Festplatten erforderlich sind?

Und wieder hole ich etwas aus.

Was ist der Unterschied zwischen NAS-spezifizierten Festplatten und den normalen Desktop-spezifizierten Festplatten (AV Platten lasse ich mal außen vor):

- Die meisten NAS (die ich kenne) sind darauf ausgelegt 24/7 die gesamten Daten vorzuhalten und auf Anfragen schnell zu reagieren.

Deshalb laufen die Festplatten darin meist auch 24/7 und legen sich eher selten schlafen/Spindown.

Deshalb rät man in NAS zu Festplatten, die lange und kontinuierlich durchlaufen.

- "NAS"-spezifizierte Festplatten sind auf Dauerlauf ausgelegt, reagieren aber (gerüchteweise) weniger langzeitig haltbar, wenn man sie mit vielen Spinups belästigt.

- Zusätzlich ist die Firmware in (einigen) NAS-spezifizierten Festplatten etwas anders gestrickt, weil diese oft in einem Raidverbund laufen. Aus dem Grund  reagieren diese Festplatten (oder zumindest einige werden damit beworben oder haben es einstellbar) auf Lesefehler weniger häufig mit dem Versuch die Daten in zahlreichen weiteren Leseversuchen des selben Sektors doch noch herauszukratzen, sondern melden schneller einen lesefehler, weil sie ja davon ausgehen, daß die Daten dann eben über die Redundanz des RAIDverbundes wieder hergestellt werden.

Wenn die Festplatte sich zu lange mit den Lese-/Rekonstruktionsversuchen aufhalten und somit nicht auf weitere Anfragen des Kontrollers reagieren würde, würde der Kontroller die Festplatte ggf. als defekt aus dem Verbund werfen.

- (Einige) NAS Festplatten sind darauf ausgelegt in einem NAS mit einigen/vielen anderen Festplatten gleichzeitig zu laufen. Deshalb gibt es Vibrationserkennungen und entsprechende Gegenmassnahmen um Erschütterungen/Vibrationen durch andere Festplatten(-kopfbewegungen und -rotation) besser wegzustecken. Dadurch stellen sie bei auftretenden Erschütterungen nicht erst zu spät fest, daß der Kop an der falschen Stelel ist, sondern sie erahnen anhand ihrer Sensoren, daß der Kopf wo anders hin ausgelenkt wird und steuern sofort gegen.

- EInige NAS Festplatten haben sogar Techniken eingebaut um im Falle eines Stromausfalles Daten aus dem Cache nicht zu verlieren (Kondensatoren/nicht flüchtigen Zusatzspeicher/Ausnutzung der Restrotation/persitent Memory).

- Im Rahmen der Entwicklung der letzten Dekaden hat sich der Wildwuchs der Festplattenhersteller stark gelichtet. Es gibt nur noch wenige Hersteller und um die Preise weiter zu senken machte es weniger Sinn mehrere Produktionslinien unterschiedlich produzieren zu lassen. Nicht selten ist die Mechanik/Technik in den Festplatten sogar sehr ähnlich/gleich, nur hat man vielleicht den einen doer anderen Sensor mehr aufgelötet und in der Firmware etwas verändert um die Haltbarkeit zu erhöhen oder so (weniger hektische Kopfbelegungen/langsameres Anlaufen (Spinup)/und so weiter). Böse Zungen behaupten sogar, daß man in der Firmware den anderen Weg gegangen sein könnte: die Haltbarkeit bei niedrigpreisigen Modellen zu senken um eben die teurer verkauften Modelle los zu schlagen. Man beachte die sehr verwirrende Politik mit den externen Gehäusen für Privatnutzer und den darin teilweise enthalten (billigeren) Desktop, aber auch (teureren) Server/NAS Festplatten.

 

Jetzt zu Deiner Frage Warum sind NAS-Festplatten nicht zwingend erforderlich (aber möglich) in unraid?

 

Unraid basiert nicht darauf ein Raid Array aufzubauen, in dem mehrere/alle Festplatten permanent drehen und Strom schlucken.

Eher geht es in die Richtung die Festplatten im Array möglichst lange stromsparend schlafen zu legen.

Da jede Datei in der Regel auch nur auf einer Festplatte ist braucht es zum lesen dieser Datei auch jeweils nur diese eine Festplatte im Array. Es werden eben die ganzen Dateien nicht in Bloecken zerlegt auf die Festplatten verteilt, sondern jede Datei liegt komplett auf nur einer Festplatte.

Somit ist im normalen Betrieb mit weitaus weniger störende Vibrationen durch andeer Festplatten zu rechnen.

Und selbst wenn mal mehrere/alle Platten gleichzeitig im Rahmen eines Check oder Paritybuild laufen  bedeutet das nur, daß es vielleicht etwas langsamer abläuft, weil die Köpfe im Nachgang justiert werden müssen, anstatt, dass eine NAS Platte diese schon direkt gegengesteuert hat.

Mit diversen Plugings und die Cachestrategie wird sogar unterstützt, daß einige Daten im Cache/SSD vorgehalten werden um die Festplatten im Array möglichst wenig anlaufen zu lassen.

Also braucht es im Array keine Festplatten, die Dauerlauffest sind, auf Vibrationen der anderen (ruhig schlafenden Festplatten achten müssen) und so weiter.

Es läuft im Idealfall keine, eine oder wenige Festplatten gleichzeitig. Diese stromsparende Methode bezahlt man aber durch langsameren Zugriff, weil eventuell die benötigten Daten doch nicht im Cache liegen und dann doch die betreffende Festplatte erst anlaufen/Spinup muß. Somit kann es schon mal 10-30 Sekunden dauern, bis unraid eine selten gebrauchte Datei liest und bereitstellt.

 

 

1 hour ago, zipara said:

Generell sind diese doch haltbarer und für den Dauerbetrieb besser geeignet? Übrigens sollte ich mit 2x 4TB im RAID auskommen.

Das wird zumindest suggeriert. Aber ob es wirklich so ist, kann ein normaler Nutzer kaum wirklich repräsentativ einschätzen.

Selbst diese Backblaze Statistiken sind sehr aussagekräftig, treffen aber auf das Klientel der unraidnutzer kaum zu, da die Backblaze Systeme auch eher für 24/7 Verfügbarkeit mit kurzen Zugriffszeiten vorgesehen sind.

Wenn die Kunden 10-30 Sekunden auf eine ihrer dort gesicherten Dateien warten müssten, würden viele Firmenkunden abspringen. "Zeit ist Geld" im Businesssektor.

 

1 hour ago, zipara said:

Bezüglich ECC-RAM bin ich mir immernoch nicht ganz sicher,

Heute ist mir by MyDeals was unter gekommen, was zwar beiweitem nicht perfekt ist, aber aktuell verfügbar und günstig:

https://www.mydealz.de/deals/ebay-used-pc-dell-precision-t3620-gute-aufrustbasis-intel-i5-xeon-e3-32gb-ssd-dvd-windows-10-1970834

https://www.dell.com/support/manuals/de-de/precision-t3620-workstation/prec_t3620_om_pub/technische-daten?guid=guid-0a90134e-599f-4abc-b76b-4bbf7c540321

Ich konnte aber nicht erkennen ob der RAM mit ECC drin ist.

Vielleicht den Verkäufer fragen. Wenn ECC drin ist oder zumindest fähig: Mit ein bisschen basteln und vielleicht dem einen oder anderen Kontroller sollte sich da so einiges machen lassen.

Ist aber leider wieder ein sehr proprietärer Aufbau.

 

1 hour ago, zipara said:

finde deinen Ansatz mit den Prüfsummen aber sehr interessant. Leider weiß ich nicht wie man soetwas umsetzt, hast du evtl. einen Tipp/Link o.ä. für mich?

Ich lann nur sagen, wie ich es mache: Wie schon angedeutet: Da ich aus der Windows Ecke komme b´nutze ich einfach ein paar Batch-Dateien (und ein paar *.exe) Tools um damit Checksummen zu erzeugen und diese auch ab und zu zur Prüfung ablaufen zu lassen. So werde ich es bei unraid auch machen, wenn ich das System bald mal gefüllt und die VM aufgesetzt habe un meien WIndowsmaschinen ausschalten zu können.

Falls gewünscht, kann ich die Batches und Exe-Dateien anhängen, ich weiß aber nicht, ob das hier in einem unraidforum, in dem es ja eher um unraid (linux) geht wirklich zulässig ist.

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3 hours ago, zipara said:

Die Frage wie genau ein RAM-Fehler bei ECC auffällt finde auch interessant, gibt es hier im Forum Fälle, wo bei Nutzern Datenverlust durch defekten RAM aufgetreten ist?

Das weiß ich nicht. 

Ich selbst hatte noch nie Datenverlust durch einen Defekt im Ram. Um das besser einschätzen zu können: Ich kenne analoge Modems noch persönlich und hatte in meinen ersten Rechnern teils noch ISA Karten wie z.B. eine Fritz A1. 

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