Hallo Zusammen,
ich bin ITler und war daher über die letzten Jahre im privaten Lab fleißig. Fokus lag bei mir, mit jedem Jahr und aktuell durch die Energiepreise wieder, auf dem Punkt die Stromkosten zum Betrieb des eigenen Labs gering zu halten. Ich bin erst vor einigen Tagen auf Unraid gestoßen und erwäge meine Dienste/Geräte zu Unraid zu migrieren - bin mir aber nicht sicher, ob das für mein "Nutzverhalten" sinnvoll ist. Daher will ich erstmal beschreiben, wie's aktuall aussieht und was mich dabei antreibt:
Im letzten Lauf, vor etwa 2 Jahren, habe ich meine Ansprüche/Hardware stark reduziert: Ein älteres Synology-NAS und einen Dell T20 auf einem Synology DS920+ konsolidiert. VMs in Docker-Container migriert, was nicht anders ging als VMs im Synology Virtual Machine Manager abgebildet. Aufgerüstet mit 16 GB RAM, 2x 250GB M.2 NVME als RAID1-Schreibcache und 2x 20TB WD Red pro im RAID1 (plus eine 10TB Backup-HDD sowie einer kleinen 500GB SSD als VM-Speicherort) bildet es den Umfang meines aktuellen Bedarfs ab.
Vor kurzem habe ich in Proxmox reingeschnuppert und die Infrastruktur-kritischen Dienste (Firewall, piHole, Unifi-Controller, etc.) auf einer kleinen China-Firewall-Appliance ausgelagert - hat genervt, dass stets jemand schreit, wenn man mal seine NAS aktualisiert (...).
Und jetzt stehe ich vor Unraid, fände es mal wieder geil, etwas mehr "bums" für VM-Tests & Co zu haben, als mir die Synology mit der stromsparenden (aber langsamen) Intel-CPU liefern kann. Ich hab den alten T20 ausgekramt, ein Unraid auf dem Stick installiert und ein paar Speichermedien reingehängt - zum Test - und finde es per se "rund". Auch die Möglichkeit, eine (i)GPU an einen Docker-Container wie Plex durchzureichen, würde ich nutzen - das handhabt gerade der J4125 der Synology; zwar ausreichend, aber manchmal stotternd.
Mein Problem: Die Nummer mit dem Stromverbrauch. Das Synology braucht aktuell 38 Watt im Idle (und da drehen die beiden 20TB WD-Red schon). Der T20 verbraucht bereits im Test mehr, weshalb ich eher erwägen würde, eine neue Hardware für Unraid zu besorgen: Ggf. gleicher/ähnlicher Stromverbrauch, aber mit etwas mehr Leistung. Allerdings suche ich gerade nach weiteren "Mehrwerten", die einen Invest in neue HW rechtfertigen würden ...
Ein Faktor, den ich äußerst interessant fände und der auch dauerhaft zum stromsparen taugen würde:
Wenn sich der Spindown der Festplatten zuverlässig steuern ließe, und man z.B. die häufig-benötigten Daten und Dienste auf eine SSD/NVME auslagert, wären in meinem Fall etwa 10-15 Watt Ersparnis einfach durch Plattensleep drin. Das fände ich interessant; bringt mich aber zur nächsten Frage:
Man kann in Unraid einen Cache für z.B. Freigaben angeben und die Änderungen über den Mover z.B. nächtlich auf die Platten schreiben lassen. Ich würde mir vorstellen, eine meiner 20TB-HDDs als Paritätsplatte zu verwenden, die andere als Speichergrab und den Rest auf eine größere M2/SSD.
Wie verhält sich die Paritätsplatte mit dem Spindown? Ich vermute, die Platte wird stets geweckt und beschrieben, wenn sich Daten auf einer Array-Festplatte ändern, d.h. wird dauerhaft laufen?
Eine andere Idee, da bin ich auf eure Erfahrungen angewiesen: Betreibt jemand Unraid für Plex mit Standby? Also, Server ist im Sleep, bis ein Client Plex startet und der Server über WOL o.ä. gestartet wird? Und nach Inaktivität lässt man ihn runterfahren? Wenn so etwas zuverlässig funktioniert, könnte ich meinen alten T20 prima dafür verwenden - meine übrigen Daten lagere ich dann auf etwas kleineres, schlankeres aus, dass 24/7 mitläuft.
Vielen Dank für eure Antworten,
Bastian