Unraid als Lösung in einem kleinen Unternehmensnetzwerk


Kollkur

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Hallo zusammen,

 

ich bin neu in der Unraid Welt bzw. befasse ich mich seit ein paar Tagen damit und spiele mit einem Testsystem. Ich überlege ernsthaft ob Unraid nicht die Waffe der Wahl in unserem Unternehmen wäre. Wir sind ein kleines Team von 6 Software-Entwicklern an einem eigenen Standort - und ich muss mich nebenbei eben noch um die administrativen Aufgaben kümmern. Deshalb die nachfolgenden Überlegungen.

 

Wir sind gerade dabei viele Dienste nach azure auszulagern (DevOps Services, Test & Deployment) und möchten alte Hardware gegen "etwas neues ersetzen".

Was brauchen wir:

- Fileserver bzw. SMB-Shares.  Anforderungen an den Speicherplatz ~ 4TB

- Virtualisierung (4-5 Windows VM's, 2-3 Linux VM's)

- docker

 

Mehr nicht, spricht meines Erachtens also für Unraid als All-In-One Lösung. Oder spricht generell etwas dagegen ?

 

Mein Problem: ich bin jetzt nicht der große Hardware Kenner, muss aber unserer übergeordneten IT quasi die Anforderungen aufskizzieren bzw. vorgeben. Im privaten Umfeld würde ich mich hier von den ganzen gebauten tollen Lösungen inspirieren lassen, und würde dann im stillen Kämmerlein mit Freude eine günstige, stromsparende und effiziente Kiste zusammen basteln.

 

In meinem aktuellen Fall sollte es quasi eine fertige Hardware Lösung sein, welche perfekt zu unseren Anforderungen und eben Unraid passt. Deshalb würde es mich freuen wenn es Vorschläge von Euch gibt bzw. unterbreite ich unserer IT lieber einen Vorschlag als auf Vorschläge zu warten.

 

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Für 4 Tb lohnt sich Unraid kaum, da kommste ja locker mit so einem 2 Port NAS irgendeines Fertiganbieters aus.

 

Bei den VMs sieht es schon anders aus, die sind nicht gerade die Stärke von Unraid (einige hier werden vehement wiedersprechen, aber gegen Konkurrenz wie Hyper V oder ESX-i kann Unraid mit QEmu bei Längen nicht mithalten). Eine oder Zwei mag noch tolerabel sein, aber bei vier oder mehr wird es zäh.

 

Docker geht, aber da halte ich mich raus. Es gibt da solche und solche und leider viele, die in Kathegorie 2 fallen (also "nicht so prickelnd"). Vor allen Dingen wenn Leute anfangen Docker X mit Docker Y zu verknüpfen und merkwürdige Abhängikeiten schaffen.

 

Nur, UNRAID ist hauptsächlich ein Fileserver, darin ist es wirklich gut, aber bei 4Tb???

So kleine Platten kriegt man ja kaum noch und selbst die Cache Drives sind ja heute schon 2Tb und mehr...

 

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danke für die Rückmeldung @MAM59

schwierig, ich möchte "vernünftig" virtualisieren. Deshalb stellt sich nach Deiner Aussage eben wirklich die Frage ob ich mir da mit Unraid einen Gefallen tue bzw. ist das zugegeben halt auch nicht die Kernkompetenz eines NAS-OS. Somit macht es mehr Sinn ggf. mit einem Proxmox Server zu planen und einem separaten Fileserver mit Unraid. Eine Kombination wäre mir am liebsten. Bleibt spannend ...

Edited by Kollkur
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Mal etwas abseits vom eigentlichen Thema möchte ich auch Mal in den Raum werfen dass bis zu sieben virtualisierte Arbeitsplätze im Zweifel auch heißen kann "sieben nicht lauffähige Arbeitsplätze" wenn am Server etwas schief läuft. Gerade wenn damit Geld verdient werden soll, sollte man mMn wirklich gut überlegen wie sinnvoll da virtualisierte Umgebungen sind oder ob nicht doch besser "richtige" PCs genutzt werden. Zumal ja auch immer noch irgendwelche tiny PC oä als "Empfänger" gebraucht werden, ob da dann am Ende noch so eine riesen Ersparnis zusammen kommt?!

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Von Arbeitsplätzen hat er gar nix gesagt und mit entsprechender Serverhardware (die, die ich so im Auge habe steht aber wohl hier nicht zur Debatte) sind auch Serverausfälle kein wirkliches Problem. Aber das ist ne andere Preisklasse, er wird wohl nix mit Clustern und automatischem Handover der virtuellen Sitzung am Hut haben.

 

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8 hours ago, MAM59 said:

...mit entsprechender Serverhardware (die, die ich so im Auge habe steht aber wohl hier nicht zur Debatte) sind auch Serverausfälle kein wirkliches Problem.

Ein Serverausfall ist nicht allein auf Hardware begrenzt.

Von Problemen im versorgenden Bereich bis zu Softwareproblemen ist da so einiges möglich.

Ich sehe es ähnlich. Wenn es ums geldverdienen geht, sollte man zumindest ein funktionstüchtiges Notfallkonzept haben.

Oder um es bildlicher zu sagen: 'beser nicht alle Eier in einen Korb legen'.

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14 hours ago, MAM59 said:

Von Arbeitsplätzen hat er gar nix gesagt und mit entsprechender Serverhardware (die, die ich so im Auge habe steht aber wohl hier nicht zur Debatte) sind auch Serverausfälle kein wirkliches Problem. Aber das ist ne andere Preisklasse, er wird wohl nix mit Clustern und automatischem Handover der virtuellen Sitzung am Hut haben.

 


richtig, die Arbeitsplätze sind nicht das Problem. Die Preisklasse spielt auch erstmal eine untergeordnete Rolle und auch die Ausfallsicherheit ist ein Thema. Deshalb würde mich schon interessieren wie Du das lösen würdest. Als wir noch kein azure hatten (für Test & Deployment) liefen bei uns vor Jahren zwei Virtualisierungsserver und "in der Mitte" ein Fileserver auf welchem die VM's gelagert waren. Als Hypervisor kam VMware zum Einsatz. Ist das noch 'State of the Art' ?

 

Heute reicht mir ein Virtualisierungsserver und eine Ablage für die Dateien. Ich muss mich da auch entsprechend beraten lassen - das Ganze ist wie immer ein Prozess. Trotzdem will ich mich vorab warm schießen. Und da mir Unraid immer noch vorschwebt macht der Gedankentausch hier ja durchaus Sinn.

Eine mögliche Variante wäre ggf. ein Virtualisierungsserver mit Proxmox und ein separates Datengrab mit Unraid. Somit könnten wir "aus beiden Welten" die jeweiligen Vorteile nutzen. Das Ganze über zwei Server abgebildet oder ein Blade ... (?)

 

Einen der arbeitslosen ehemaligen Virtualisierungsserver ggf. als zweiten Proxmox Server zur Ausfallsicherheit im Cluster (?)

Edited by Kollkur
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Also wenn das Zeug eh noch rumsteht, kauf lieber ein paar Solarmodule fürs Dach und betreibe die alten Kisten weiter.

Und wenn da eh ne VMWare Lizenz rumliegt, warum dann ProxMox?

(Microsoft hat leider seinen "Umsonst Hypervisor" auf Basis von Windows Server 2016 eingefroren, aber auch der reicht voll um ein paar VMs knackig zu bedienen)

 

Unraid als reines Datengrab ist voll ok (wobei ich immer noch nicht verstehe, wieso nur 4Tb?). Kauf 3 gleich große Festplatten, 1 NVMe SSD (so 500Gb reichen, mehr würden sich wohl eher langweilen) und noch eine Backuplösung irgendwo (ich hab hier z.B. einen alten Stromfresser Server, der hängt an einem Shelly. Wird einmal am Tag hochgefahren, macht eine Kopie aller Platten des Hauptservers (aber nur die Unterschiede natürlich) und fährt sich dann wieder runter. Und wenn der Stromverbrauch unter 50W gegangen ist, schaltet Shelly ihn ganz ab)

Für mich ist dabei wichtig, dass die Backupdaten ANDERS vorliegen, als auf dem Hauptsystem. Also andere Dateisystem, bei mir ist das Backup einfach eine Windows Kiste mit stinknormalen Platten. Da komm ich dann auch an die Daten, wenn alle komplizierten Produkte abgesemmelt sind (Parity macht Stress, xfs kann auch nicht jeder lesen usw.)

Andere bauen lieber einen 2ten Unraid Server und spiegeln die Daten mit rsync zwischen den beiden. Das ist reine Geschmackssache.

 

Das wirklich Tolle an Unraid ist es, dass es erlaubt, die Kapazität im Nachhinein ganz einfach zu erweitern ohne den Betrieb zu unterbrechen (einzige Einschränkung: die Paritätsplatte muss die Größte aller Platten sein). Neue Platte hinzustecken, Array stoppen, neue Platte dem Array hinzufügen, Array wieder starten.

Und als braves "Datengrab" such sich Unraid dann auch selbsständig den Platz für neue Daten aus, wenn eine Platte voll wird, werden die Daten auf einer anderen weitergespeichert. Die Freigaben bei den Benutzern bleiben immer dieselben.

 

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1 hour ago, MAM59 said:

Also wenn das Zeug eh noch rumsteht, kauf lieber ein paar Solarmodule fürs Dach und betreibe die alten Kisten weiter.

Und wenn da eh ne VMWare Lizenz rumliegt, warum dann ProxMox?

PV klebt schon auf dem Dach. Ich betreibe einen Teil der Hardware auch weiter, siehe zweiten Proxmox Server oder wie Du sowieso auch schon vorgeschlagen hast einen Backup-Server für die Daten. Die VMWare Lizenz ist Geschichte bzw. gibt es diese nicht mehr. Berichte wie den nachfolgenden bringen einen auch zum nachdenken bzgl. der Wahl des Hypervisor.

https://linuxnews.de/2022/07/ein-unternehmen-wechselt-von-vmware-esxi-zu-proxmox-teil-1/

Edited by Kollkur
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Ich kenne dieses Proxmox nicht, deshalb kann ich es nicht vergleichen. In eine Abofalle würde ich auch nicht tappen wollen, ich dachte nur, die Lizenz liegt eh schon in der Ecke rum, warum also nicht weiterverwenden? Bei Hypervisoren braucht man nicht andauernde Updates, die Treiber sind recht langlebig. Klar, wenn Microsoft z.B. nun auf die Idee kommt "nur mit TPM 2.0", dann muss auch der Hypervisor nachziehen (aber das TPM Problem hat sich ja schon von selbst erledigt).

 

Mir geht es eigentlich nur um Unraid und seinen QEMU. Im Gegensatz zu anderen Produkten wird hier kein virtueller Switch eingerichtet, sondern es wird immer starr zum Host gebridged. Damit kann man also nicht verhindern, dass die VMs Bandbreite vom Fileserver abziehen oder andere übliche Tricks. Ausserdem ist der LAN Durchsatz von Unraid VMs grottenschlecht (um es freundlich auszudrücken). Die Treiber scheinen voll in Software zu agieren, wenn eine VM mal etwas Traffic macht, geht der Hauptprozessor gleich temperaturmässig durch die Decke (meiner fängt bei 95° an zu weinen, im Normalbetrieb ohne VM Traffic krieg ich ihn nicht über 60°).

Da ist was wirklich schlecht programmiert.

Ich hab jetzt nur noch eine VM, als Domänencontroller, ohne große LAN Aktivitäten, das ist ok so. Aber vorher hatte ich eine VM, die als Download Server fungierte und die hat die Kiste regelmässig zum Glühen gebracht (selbst mit moderaten Übertragungsgeschwindigkeiten).

 

Der Rest ist eigentlich ok, nur eben LAN Aktivitäten sind echt finster bei UNRAID.

 

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2 hours ago, MAM59 said:

Ausserdem ist der LAN Durchsatz von Unraid VMs grottenschlecht (um es freundlich auszudrücken).

Also das kann ich nicht bestätigen. Welchen Treiber verwendest du denn in den VM Einstellungen?

Bekomme nahezu 10Gbit zusammen... aber ohne irgendwelche Probleme oder hohe CPU Auslastung.

 

2 hours ago, MAM59 said:

Die Treiber scheinen voll in Software zu agieren, wenn eine VM mal etwas Traffic macht, geht der Hauptprozessor gleich temperaturmässig durch die Decke (meiner fängt bei 95° an zu weinen, im Normalbetrieb ohne VM Traffic krieg ich ihn nicht über 60°).

Ohne Kontext auch schwer nachvollziehbar. Mein Prozessor wird selbst beim Kernel kompilieren nicht wärmer als ~72C, wir sprechen hier von 100% Last auf allen Kernen für ca. 5 Minuten.

 

2 hours ago, MAM59 said:

Aber vorher hatte ich eine VM, die als Download Server fungierte und die hat die Kiste regelmässig zum Glühen gebracht (selbst mit moderaten Übertragungsgeschwindigkeiten).

Wir sprechen hier über SMB oder? Mit dem Release von 6.11.0 wurde Virtiofs mode eingeführt und du kannst nun Ordner/Shares direkt von Unraid in die VM einbinden.

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Ohne HA Cluster taugt unRAID meiner Ansicht nach nicht als Virtualisierungshost im Unternehmensumfeld. Dann eher Proxmox. Auch findet man keine zertifizierte Hardware, geschweige denn fertige. Ich baue zb ab und zu Systeme für technikinteressierte Unternehmer mit wenigen Mitarbeitern. Die wollen dann selbst was in unRAID machen und rufen mich nur an, wenn Not am Mann ist. Allerdings nutzt keiner davon betriebskritische VMs. Davon hätte ich dann auch direkt abgeraten.

 

Natürlich könnte man versuchen mit zwei unRAID Server zu arbeiten, die jede Nacht VMs runterfahren und auf dem jeweils anderen als Fallback bereit halten, aber dann müsste man zB mit zwei Netzwerkports arbeiten, die exakt die selben IPs besitzen (nur eben Down sind, solange der andere Up is). Auch müssen die Nutzdaten der VMs auslagert und live synchronisiert werden. Das ist aber alles nicht trivial und muss manuell umgesetzt.

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2 hours ago, ich777 said:

Ohne Kontext auch schwer nachvollziehbar. Mein Prozessor wird selbst beim Kernel kompilieren nicht wärmer als ~72C, wir sprechen hier von 100% Last auf allen Kernen für ca. 5 Minuten.

Der Kontext ist ganz einfach: Eine VM saugt was aus dem Internet (z.B. per JDownloader) und die Prozessortemperatur geht durch die Decke. Hat Limetech ja inzwischen bestätigt, sind wohl die AMD Treiber. Bei Intel CPUs passiert wohl nix.

 

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Just now, ich777 said:

Wobei hängt das mit dem CPU zusammen? Kannst mir mal den bestätigungsthread verlinken bitte?

Ich vermute mal, dass bei den AMD Kernel Treibern einige Funktionen (z.B. der LAN Treiber für die VM) nicht per Interrupt gemacht wird, sondern durch Polling oder Ähnliches.

AMD Hardware der Mobos wird ja oft nicht voll unterstützt, ich warte noch immer auf einen Treiber für die Lüftersteuerung usw.

 

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11 minutes ago, MAM59 said:

ich warte noch immer auf einen Treiber für die Lüftersteuerung usw.

Das hat aber nichts mit der CPU zu tuhen sondern eher was mit dem verbauten Chip am Motherboard.

 

Welchen Chip hast du denn verbaut bei dir, solltest sogar ablesen können mit freiem Auge (Nuvoton oder ITE und das Model bitte).

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18 minutes ago, ich777 said:

Das hat aber nichts mit der CPU zu tuhen sondern eher was mit dem verbauten Chip am Motherboard.

das weis ich auch, aber das ist nur ein Beispiel für fehlende Treiber oder nicht implementierte Features in Treibern.

Bei AMD wird einiges brach liegengelassen. Von wem auch immer und warum auch immer.

Chip? mussich gucken, schon so lange gewartet und auf Updates gehofft, hab die Lüfter schon ad acta gelegt.

ach ja:

Found `Nuvoton NCT6798D Super IO Sensors'                   Success!
    (address 0x290, driver `nct6775')

 

Der kann die Temperaturen lesen, aber die Lüfter weder lesen gar denn schreiben.

 

Und ich hatte ja Eingangs schon gesagt: "andere mögen da vehement wiedersprechen", aber ich kann ja nur von meinen Erfahrungen berichten.

Edited by MAM59
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7 minutes ago, MAM59 said:

Found `Nuvoton NCT6798D Super IO Sensors'                   Success!

Hast du schon mal versucht das zu deiner syslinux.config hinzuzufügen:

acpi_enforce_resources=lax

(ich bin zwar kein Fan von dieser Option aber probiers mal)

 

8 minutes ago, MAM59 said:

Bei AMD wird einiges brach liegengelassen. Von wem auch immer und warum auch immer.

AMD

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ich bin da auch kein Fan von (und die Lüfter sind wirklich ein sehr unwichtiger Teil der Kiste). Habe aber gerade mal spaßeshalber doch nochmal geguckt, es fehlt nur der modprobe, statt "modprobe nct67752" wurde " modprobe i2c-nct6775" eingetragen und den gibts ja gar nicht. So von Hand ausgeführt werden die Lüfter nun ausgelesen.

Aber, wie gesagt, das sind Peanuts. Die drehen sich sowieso und selbst wenn nicht, dann wird soviel Luft durch den Raum geblasen, dass da nix abraucht.

 

Nur gegen die oben erwähnte "wird zu heiß durch Netzwerk" Aktivität (wobei nicht falsch verstehen: das normale UNRAID LAN macht Nix, da kann ich auch mit 100Gb rumblasen. Nur aus einer VM raus reichen schon 1Gbe um die Kiste zum Glühen zu bringen). Es ist also kein UNRAID Problem, sondern steckt irgendwo in QEmu. Und alles was hier Probleme bereitet und nervt, fliegt raus. Seien es amoklaufende VMs oder Backenzähne 😁

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